TeamBank unter Druck: Gewinneinbruch um 80 % – steigende Risiken im Kreditgeschäft

Die TeamBank steckt in Schwierigkeiten: Der Gewinn ist in drei Jahren um 80 % eingebrochen, während die Risikovorsorge explodiert. Was steckt hinter dieser Entwicklung – und welche Risiken birgt das Geschäftsmodell? Ein genauer Blick lohnt sich. Denn das Kreditgeschäft läuft über die Volks- und Raiffeisenbanken.

Einordung der Teambank

Die TeamBank AG konzentriert sich auf die Vergabe von unbesicherten Ratenkrediten an Privatkunden unter der Marke easyCredit und bietet eine flexible Rückzahlungsstruktur. Über die Genossenschaftsbanken der Volks- und Raiffeisenbanken wird das Kreditgeschäft vertrieben, wobei auch Online- und Filialkanäle genutzt werden.

Ein weiterer Bestandteil ihres Geschäftsmodells ist die Embedded-Finance-Lösung easyCredit-Ratenkauf, die Händlern im E-Commerce und stationären Handel eine direkte Finanzierungslösung für ihre Kunden ermöglicht. Durch die enge Kooperation mit den Genossenschaftsbanken agiert die TeamBank als Kompetenzzentrum für Konsumentenkredite innerhalb der Genossenschaftlichen FinanzGruppe.

Was die Teambank über das abgelaufene Geschäftsjahr berichtet

Im letzten Geschäftsjahr lag der Gewinn vor Steuern bei 23 Mio. € und damit deutlich unter dem Wert des Vorjahres (81 Mio. €). Aufgrund der schwachen Konjunktur musste die Risikovorsorge im Vorjahresvergleich deutlich erhöht werden. Dazu macht die Bank in ihrer Pressemitteilung vom 17. Februar 2025 die folgenden Angaben:

„Der Risikovorsorgeaufwand betrug 205 Millionen Euro (2023: 133 Millionen Euro). Der Anstieg reflektiert die konservative Risikovorsorgepolitik der Bank und resultiert insbesondere aus gestiegenen Risiken bei der Rückzahlung von Krediten in Folge des für die Kunden herausfordernden Umfelds.“

Ein Blick zurück zeigt: Bereits Anfang 2024 gab es von der Teambank bereits eine ähnliche Meldung:

„Der Risikovorsorgeaufwand betrug 133 Millionen Euro (2022: 100 Millionen Euro). Der Anstieg reflektiert die konservative Risikovorsorgepolitik der Bank und resultiert insbesondere aus gestiegenen Risiken bei der Rückzahlung von Krediten in Folge des schwachen wirtschaftlichen Umfelds.“

Noch einige Fakten zur Ergebnisentwicklung der letzten drei Jahre: Lag der Gewinn vor Steuern 2022 noch bei 134 Mio. €, brach er 2023 auf 81 Mio. € ein und reduzierte sich 2024 nochmals auf 23 Mio. €. Bei den Zahlen traut man sich kaum, noch weiter in die Vergangenheit zu blicken. Doch was genau bedeutet eigentlich Risikovorsorgeaufwand?

Was es mit dem Risikovorsorgeaufwand auf sich hat

Der Begriff Risikovorsorgeaufwand bezeichnet den Betrag, den eine Bank zurücklegt, um zukünftige Verluste aus Risiken wie Kreditausfällen, Wertpapierverlusten oder anderen finanziellen Unwägbarkeiten abzufedern. Es handelt sich dabei um eine rückstellungsartige Maßnahme, die auf Basis von Risiken gebildet wird, die in der Zukunft eintreten könnten. Der Aufwand basiert auf der Einschätzung von Risiken und wirtschaftlichen Unsicherheiten, die die Bank betreffen könnten. Er schützt die Kapitaldecke der Bank und hilft, künftige Verluste in der Bilanz vorzubeugen, ohne die Finanzstabilität sofort zu gefährden.

Und mein Senf dazu

Ziemlich heftig, finde ich. Der Gewinn ist in den letzten drei Jahren um rund 80 Prozent eingebrochen. Eine erhöhte Risikovorsorge bedeutet zwar noch nicht, dass die Kredite ausgefallen sind. Aber man muss bedenken: Es geht hier nicht um besicherte Kredite für ein Eigenheim, sondern um unbesicherte Konsumentenkredite. Also Kredite ab 1.000 Euro für ein neues Auto, neue Möbel oder eben „für den kleinen Luxus zwischendurch“, wie es auf der Website von easyCredit heißt.

Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Aussichten ist eine schnelle Besserung sicherlich nicht in Sicht. Steigende Arbeitslosenzahlen, sinkende Wirtschaftsleistung. Angesehen von den Temperaturen und der Jahreszeit sieht dies derzeit alles andere als nach einem Frühling mit Sonnenschein aus.

Der kleine Luxus für zwischendurch hat also seinen Preis. Und das nicht nur für die Kreditnehmer.

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