Bei einer Tochtergesellschaft von Voestalpine wurden über mehr als zehn Jahre die Gewinne zu hoch ausgewiesen. Zu hoch ausgewiesene Gewinne durch frisierte Bilanzen bedeutet vor allem auch eines: Das Unternehmen hat zu viel Steuern gezahlt. Dann könnte sich das Unternehmen doch über eine Steuerrückerstattung freuen, oder? Eher nicht.
Die Hintergründe: Steuern und frisierte Bilanzen
Bei der Aufdeckung von Bilanzskandalen stellt sich immer die Frage: Was ist mit den zu viel gezahlten Steuern? Die Erfahrungen aus der Praxis zeigen einiges: Wesentliche Steuererstattungen gibt es in der Regel nicht. Dies hat die folgenden Gründe: In der Umsatzsteuervoranmeldung geltend gemachte Vorsteuer aus Schein-Eingangsrechnungen wurden zu Unrecht dem Unternehmen erstattet. Dadurch würde also eine mögliche Erstattung wieder verringert werden. Darüber hinaus sind einzelne Jahre bei der Aufdeckung bereits verjährt, sodass auch hier eine Steuererstattung ausscheidet.
Werden frisierte Bilanzen eigentlich nie bei einer Betriebsprüfung entdeckt? Zahlen dazu liegen mir nicht vor. Doch hier gibt es ein Anreizproblem: Bei einer solchen Betriebsprüfung würde keine Steuernachzahlung, sondern eine Steuererstattung das Ergebnis sein. Oder anders ausgedrückt: Der Fiskus hat durch die zu hohe Steuerzahlung profitiert. Weiterlesen