Liebe Kolleginnen und Kollegen, stellen Sie sich vor, während der schlimmsten Wirtschaftskrise der Nachkriegsgeschichte schreiben Sie Ihren Mandanten einen netten Brief, und zwar kurz vor Weihnachten. Nach einigen schönen Worten weisen Sie am Ende des Briefes darauf hin, dass Sie ab 2021 leider Ihr Honorar um 18 Prozent erhöhen müssen. Ihnen seien die Hände gebunden. Grund für die Erhöhung sei, dass Sie beabsichtigen, in zehn Jahren in den Ruhestand zu treten. Die Honorare, die Sie in den letzten 30 Jahren erwirtschaftet haben, würden sich zwar nach wie vor auf Ihrem Konto befinden.
Doch wie nun alle wüssten, seien die Zinsen nahe Null und Ihre Altersvorsorge sei ernsthaft gefährdet. Kurzum: Sie könnten die Honorare Ihrer Mandanten, die auch Ihrer Altersversorgung dienen sollen, nicht mehr gewinnbringend anlegen. Zugegeben: Ihre Steuerberaterkolleginnen und -kollegen würden zwar nach wie vor eine attraktive Verzinsung erreichen. Aber Sie selbst seien eben nicht ganz so versiert in Anlagefragen und dementsprechend würden Sie diese Zinsen nicht erzielen. Dafür bitten Sie Ihre Mandanten um Verständnis. Weiterlesen