Gerichtliche Aufarbeitung von Bilanzskandalen zieht sich wie ein Kaugummi
Bilanzskandal bei der Hess AG? Ja, das ist schon ein paar Jahre her. Der Leuchtmittelhersteller hat seinen Sitz im „Bilanzfälscher-Land“ Baden-Württemberg, genauer gesagt in Villingen-Schwenningen im Schwarzwald. Kein schöner Rekord für „mein“ Bundesland. Die Bilanzen wurden manipuliert, um das Unternehmen attraktiv für einen Börsengang zu machen, der auch vollzogen wurde.
Das „Schminksortiment“
Neben fingierten Umsatzerlösen in Form von Scheinrechnungen wurden u.a. auch selbst erstellte Kataloge als Vermögensgegenstände aktiviert, ohne dass diese jedoch die Ansatzkriterien erfüllten. Bestehende Verbindlichkeiten wurden verschleiert und daher zu niedrig ausgewiesen. Kurzum: Die Braut wurde mit illegalen Mitteln aufgehübscht, um sowohl die Vermögens- als auch die Ertragslage besser zu präsentieren. Die Darstellung erfolgte damit nicht nah den tatsächlichen Verhältnissen der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage, wie es das HGB vorschreibt.
2019 steht laut einer Meldung des Schwarzwälder Boten vom 27. November die gerichtliche Aufarbeitung an. Der Termin für die Hauptverhandlung, die am Mannheimer Landgericht erfolgen wird, ist derzeit noch offen. Weiterlesen