Serie „Bilanzskandale“: 490 Liter Milch für einen Kubaner pro Jahr

Skandal aus dem EU-Ausland

490 Liter Milch pro Kubaner? Und das jährlich? Ja. Zumindest laut der gefälschten Zahlen des italienischen Nahrungsmittelherstellers Parmalat. Das ergibt ca. 1,3 Liter pro Tag. Auch bei einem hohen Milchkonsum für eine ganze Insel nicht realistisch. Auch hier wurden einige Warnzeichen jahrelang von Kontrollorganen nicht wahrgenommen.

Parmalat wurde 1961 in Italien gegründet und war in den ersten Jahrzehnten ein solides Unternehmen. Der Tetra-Pak für die Milch führte wenige Jahre nach der Gründung zu einem deutlichen Umsatzanstieg. Bis Ende der 80er-Jahre war das Unternehmen solide finanziert und hatte transparente Strukturen.

Durch Zukäufe und Neugründungen wuchs der Konzern zu einem immer undurchsichtiger werdenden Riesen an. Neben zahlreichen Offshore-Briefkastenfirmen wurden mehrere tausend Schwarzgeldkonten eingerichtet. Parmalat führte sozusagen ein „Doppelleben“. Neben einer „offiziellen“ doppelten Buchführung, gab es noch eine zweite, „inoffizielle“ Version.

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Update „Bilanzdelikte“: Befeuert ein Börsengang Bilanzfälschung?

Nächste Folge „Bilanzfälschung bei Steinhoff“

Heute ist es soweit. Die Hauptversammlung des Steinhoff-Konzerns findet in Amsterdam statt. Noch läuft mein Google-Alert nicht heiß. Informationen lassen auf sich warten. Die Frage, die immer wieder gestellt wird: Wie kommt es zur Bilanzfälschung? Was führt dazu, dass Führungskräfte und Vorstände die Zahlen frisieren und Bilanzkosmetik alleine nicht mehr ausreicht? Bilanzkosmetik ist nicht verboten. Dies ist wie der Blick nach einer langen Nacht am Morgen in den Spiegel: Man hilft etwas nach, damit es „schöner“ aussieht. So ist dies bei Bilanzkosmetik der Fall. Weiterlesen

Update Bilanzdelikte: Der Bilanzfälschungs-Krimi bei Steinhoff geht weiter

Gesetze zur Verhinderung von Bilanzfälschung wirkungslos

Schon wieder Neuigkeiten. Der Bilanzskandal hat es wieder in die Nachrichten geschafft. Der Bilanzfälschungs-Krimi geht weiter. Seit heute Morgen läuft mein Google-Alert wieder heiß. Frei nach dem Motto „New news is bad news“. Im Fall Steinhoff: Leider ja.

Die Manipulationen sind offenbar noch viel größer als vermutet. Unglaublich. Interner Mailverkehr deckt auf: Deutsche Manager unterhielten sich mit dem damaligen Vorstandsvorsitzenden darüber, wie die Bilanzen frisiert werden konnten. Dies betrifft nicht nur die letzte Bilanz, sondern auch bereits das Jahr 2014.

Dazu beispielsweise das folgende Zitat aus den Meldungen: „Ich habe jetzt alle Zahlen der Gruppe geprüft und brauche ein paar zusätzliche Einträge, um die abschließende Konsolidierung auszubalancieren. Wir haben uns entschlossen, in den Büchern [einer Tochtergesellschaft] eine Wertminderung vorzunehmen, damit es für alle Investoren gut aussieht“. Weiterlesen

Serie „Bilanzskandale“: Manipulation der Gewinn- und Verlustrechnung

Manipulation der GuV. Höherer oder niedrigerer Gewinn? Das ist hier die Frage. In der Regel soll die Lage des Unternehmens besser dargestellt werden als sie tatsächlich ist. Wieso? Um attraktiv zu sein für einen Börsengang. Siehe Hess AG. Um Kredite zu erhalten für „Investitionen“ alias „Finanzierung des privaten Lebensunterhalts“. Siehe Flowtex. Aufgepumpt werden in diesen Fällen meistens die Umsatzerlöse.

Wieso sollten die Aufwendungen höher ausgewiesen werden, als sie tatsächlich sind? Dann wenn sich jemand bereichern will auf Kosten des Unternehmens. Also die Bezahlung einer fiktiven Rechnung wird auf das Konto das eigene Konto umgeleitet. Wer ist dieser Jemand? Ein Mitarbeiter in der Buchhaltung oder sein Vorgesetzter? Weiterlesen

Serie „Bilanzskandale“: Kann Corporate Governance Bilanzfälschung verhindern?

Bilanzskandale. Das ist die neue Serie. Nachdem ich mich nun über ein Jahr intensiver mit Bilanzkosmetik beschäftigt habe, kommt nun das Thema Bilanzdelikte. Doch wieso dieses Thema?

Da gibt es diverse Gründe. Zum einen lebe ich in Baden-Württemberg. Wir sind leider führend beim Thema Bilanzfälschung. Flowtex und vor wenigen Jahren die Hess AG sind nur zwei Beispiele aus Baden-Württemberg. Wo es viele Unternehmen gibt, kann auch mehr gefälscht werden.

Die Firma Flowtex kenne ich vor allem aus der Vorlesung. Sie wurde immer als Beispiel für Bilanzfälschung genannt. Inzwischen verwende ich sie in meinen Vorlesungen als Beispiel. Ende des Jahres soll der Film über Big Manni alias Manfred Schmider im Fernsehen zu sehen sein. Darauf bin ich sehr gespannt. Mit seiner Bilanzfälschung, die einen immens hohen Schaden verursache, geht Big Manni in die Geschichte ein. Bis heute ist der Fall der größte der deutschen Wirtschaftskriminalität. Ein trauriger Rekord für Baden-Württemberg. Doch wie kam es dazu? Wie kann Bilanzfälschung aufgedeckt werden? Weiterlesen