Goodwill – Impairment-only-Ansatz als böser Bube?

Seit vielen Jahren ist die Folgebewertung des Geschäfts- oder Firmenwertes, neudeutsch Goodwill, umstritten. Während nach deutschem Recht unverändert und früher auch nach den IFRS eine planmäßige Abschreibung erforderlich ist bzw. war, gilt in den IFRS heute der sogenannte Impairment-only-Ansatz. Danach wird der Goodwill nicht planmäßig über eine „Nutzungsdauer“ abgeschrieben, sondern muss mindestens einmal jährlich auf seine Werthaltigkeit hin überprüft werden. Ist er nicht mehr werthaltig, muss er außerplanmäßig abgeschrieben werden.

Seit einiger Zeit ist diese Folgebewertung des Goodwills im Rahmen eines sogenannten Post-implementation Reviews in der Diskussion. Der IASB beschäftigte sich hier zuletzt insbesondere mit den Fragen, ob es zusätzlicher Angaben und einer Fortentwicklung und ggf. auch Vereinfachung der Wertermittlungsvorschriften bedarf. Gerade deutsche Kommentatoren stellen immer wieder gerne den Grundansatz als solchen in Frage und treten für die Wiedereinführung der planmäßigen Abschreibung ein. Weiterlesen

Regionales Fahrverbot für Dieselfahrzeuge in der Autohauptstadt Stuttgart – Außerplanmäßige Abschreibungen erforderlich?

Investitionen in zukunftsfähige Verkehrskonzepte notwendig

Das Thema Fahrverbote für Diesel schwebt derzeit in der Luft. Kommt es? Wann kommt es? Und vor allem: Wie wirkt sich dies auf den Wert der Dieselfahrzeuge aus? Vor allem im Auto-Ländle Baden-Württemberg ein heißes Thema.

Freiburg, die Fahrradstadt. Seit gestern der Grüne-Oberbürgermeister abgewählt und der parteilose Martin Horn als Nachfolger mit deutlicher Mehrheit gewählt. Verkehrsinfarkte an Brückentagen blockieren den Verkehrsfluss durch die vielen Baustellen in der Stadt. Grünen-Politiker kritisieren die fehlende Betrachtung der Klimapolitik und Nachhaltigkeit.

Stuttgart, die Autostadt. Schlechte Luft. Feinstaubalarm ist Dauerthema. Arbeitnehmer richten ihre Gleitzeiten nach den Stauzeiten der Landeshauptstadt. Heimat von namhaften Automobilherstellern und damit viele Arbeitsplätze in der Automobilindustrie. Einer der Gründe, warum es dem Bundesland wirtschaftlich so gut geht.

Wir wirkt sich ein Verbot von Dieselfahrzeugen in Stuttgart auf den Wert von Dieselfahrzeugen aus? Müssen außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen werden? Betrachten wir die Details. Weiterlesen

Außerplanmäßige Abschreibungen auf den Geschäfts– oder Firmenwert – Kann es eine vorübergehende Wertminderung geben?

Vor längerer Zeit hatte ich mich in diesem Blog mit der Methodik zur Ermittlung des beizulegenden Wertes eines Geschäfts- oder Firmenwertes auseinandergesetzt. Heute will ich eine konkrete Problematik aufnehmen, mit der sich vor einiger Zeit das IDW befasst hatte. Dabei ging es um die Frage, ob für einen Geschäfts- oder Firmenwert von einer dauerhaften Wertminderung auszugehen ist, obwohl durch geplante Investitionen eine spätere „Werterholung“ erwartet wird. Statt Investitionen könnte man auch Restrukturierungsmaßnahmen ins Feld führen. Weiterlesen

Diesel – Und jetzt?

Ich hatte mich bereits seit 2015 mehrfach im Blog zur „Dieselthematik“ geäußert. Mit dem gestrigen Urteil des Bundesverwaltungsgerichts und den daraus zu erwartenden Fahrverbotsbereichen für zahlreiche Dieselfahrzeuge ist das Thema „Diesel-KFZ“ wieder einmal bedeutsam. Weiterlesen

Goodwill: Never Ending Story – aktuelles Stimmungsbild und Ergebnisse aus 13 Jahren Impairment-Only-Ansatz

Habe ich nicht vor kurzem die Anglizismen kritisiert? Richtig. Und nun verwende ich sie selbst? Ja. Sie ziehen einfach mehr. Auch wenn man den Goodwill einfach mit Geschäfts- oder Firmenwert übersetzen kann: In der deutschsprachigen Literatur hat es sich durchgesetzt, bei IFRS-Diskussionen zum Goodwill den englischen Begriff zu verwenden. Never Ending Story klingt besser als „endlose Geschichte“. Zumindest vermute ich das. Der Titel soll ansprechend sein.

Aber nun zum eigentlichen Thema: Wie steht es um den Goodwill? Seit nunmehr 13 Jahren wird der Goodwill nach IFRS nicht mehr planmäßig abgeschrieben. Aktuell wird beim IASB der Impairment-Only-Ansatz diskutiert. Wurde aber auch Zeit. Wissenschaftler wie beispielsweise Prof. Dr. Peter Leibfried warnen seit Jahren vor „Luft in den Bilanzen“. Ist das nicht übertrieben? Schauen wir die empirischen Ergebnisse der letzten 13 Jahre an. Weiterlesen

Was war das Schlimmste in 2016 – Rechtsbruch aus dem Justizministerium?

Wenn ich darüber nachdenke, was mich in Bezug auf Fragen der Rechnungslegung und Prüfung im letzten Jahr am meisten getroffen hat, dann ist es nicht die Vielzahl neuer Vorschriften. Da muss man sich durcharbeiten und akzeptieren, dass die Normungsqualität häufig allein schon deswegen nicht besonders hoch ist, weil dem fachkundigen Leser nicht leicht klar wird, was der Normgeber eigentlich will. Das kann private Standardsetzer wie auch Gesetzgeber betreffen. Wirklich schlimm fand ich im Jahr 2016 die Veröffentlichung von DRS 23 durch das Bundesministerium der Justiz im Hinblick auf die dort vorgegebene Empfehlung zur Bestimmung des beizulegenden Werts eines Geschäfts- oder Firmenwerts. Weiterlesen

Ausgemarst – Wie wirkt sich die Rückrufaktion von Mars auf den Jahresabschluss aus?

Sie haben es sicherlich mitbekommen: Letzte Woche hat der US-Konzern unter anderem Schokoriegel Mars und Snickers zurückgerufen. Grund waren gefundene Plastikteile in einem verkauften Riegel. Für derartige Rückrufaktionen haben die Unternehmen in der Regel eine Versicherung abgeschlossen.
Betrachten wir nun die Auswirkungen auf den Jahresabschluss eines Unternehmens bei einem solchen Ereignis: Wenn die betroffenen Kunden die gekauften Schokoriegel an das Unternehmen senden und dafür einen Gutschein erhalten, verringert sich dadurch der Gewinn aufgrund steigender Aufwendungen. Zugleich wird der Gewinn durch erhaltene Zahlungen der abgeschlossenen Versicherung wieder erhöht.

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„Dieselgate 3“ – Noch einmal KFZ-Steuer und außerplanmäßige Abschreibungen im Umlaufvermögen

Auch wenn uns die unerfreulichen Manipulationen bei Volkswagen vermutlich noch eine Weile beschäftigen werden, soll das Thema mit diesem Blog zunächst abgeschlossen werden. Wie schon im ersten Blog zum Thema befürchtet, hat sich das Thema hin zu Manipulationen mit Auswirkungen auf den CO2-Ausstoß erweitert. Damit ist auch die KFZ-Steuer nun ein Problem. Zudem ist noch darüber nachzudenken, welche Auswirkungen sich ergeben, wenn manipulierte Fahrzeuge dem Umlaufvermögen zugeordnet sind. Weiterlesen

„Dieselgate 2“ – Außerplanmäßige Abschreibungen auf „Stinker“ im Anlagevermögen?

Zuletzt war ich der Frage nach einer etwaigen Rückstellung für KFZ-Steuer bei Haltern von „Dieselgate“ betroffener VW-Diesel-KFZ nachgegangen. Interessanterweise hat sich auch das Bundesfinanzministerium nicht festlegen wollen, ob beziehungsweise welche Auswirkungen die manipulierten Abgastests auf die KFZ-Steuer haben könnten. Die im letzten Blog angedeutete Frage nach gegebenenfalls erforderlichen außerplanmäßigen Abschreibungen auf betroffene Fahrzeuge rückt nunmehr in den Fokus. So berichtet ein Nachrichtenportal: „Im Portfolio der Volkswagen-Financial-Services AG finden sich bis zu eine Million betroffene Diesel-Autos. Das geht aus einem Brief der Finanztochter an Geschäftspartner vom Dienstag hervor. Für die VW-Bank könnte das teure Folgen haben, denn der Skandal schmälert möglicherweise den Wiederverkaufswert dieser Fahrzeuge, die VW etwa am Ende der Leasinglaufzeit zurücknehmen muss“ (handelsblatt.com). Weiterlesen

„Dieselgate“ – Rückstellung für KFZ-Steuer?

Allerorten liest man dieser Tage über den „VW-Skandal“ oder „Dieselgate“. Mittels Software sollen Fahrzeuge die typische Fahrsituation bei Abgastests erkannt haben. In der Folge soll die Motorsteuerung so beeinflusst worden sein, dass der Grenzwert für Stickoxide eingehalten wurde. So soll dann der Eindruck der Einhaltung strenger US-amerikanischer Abgasnormen erzeugt worden sein. In diesem Zusammenhang stellen sich Fragen nach Folgen für die Bilanzierung in Deutschland. Dabei wird sicher zunächst an die Hersteller im Volkswagenkonzern gedacht. Hier wird im Konzern noch einiges zu klären sein und die angekündigte erste Bildung einer milliardenschweren Rückstellung für technische „Reparatur-Maßnahmen“ an betroffenen Fahrzeugen ist vermutlich nur der Anfang. Jüngst wurde ich auf Folgen einer etwaigen Nachzahlung von KFZ-Steuer bei bilanzierenden Nutzern von betroffenen Fahrzeugen angesprochen. Betragsmäßige Relevanz dürfte die Frage vor allem bei größeren Flotten mit betroffenen Fahrzeugen haben. Weiterlesen