Steuern und Digitalisierung – Fluch oder Segen?

Alle reden von Digitalisierung. Nur, was ist das wirklich? Wie wirkt diese in der Zukunft auf den Einzelnen? Bei mir tauchen Bilder von Robotern auf. Sie helfen im Altersheim und sind an der Hotelrezeption zu sehen. Also weit weg vom Fachgebiet “Steuern”. Wirklich?


Für die Mitarbeiter, die sich mit Steuerrecht beschäftigen müssen, ist die Datenverarbeitung und damit das Thema “Digitalisierung” bereits Alltag. Nur schreiten die Ausweitung der technischen Hilfsmittel soweit voran, dass der Nutzer nur noch “blinder Bediener” wird. Alles wird durch die Programmierung vorgegeben. Das komplizierteste Gesetz wird durch die Programmierer umgesetzt. Zum Schluss ist das Wissen des Fachmanns, der “ausgebildete Jurist” selbst nicht mehr über das Gesetz  ausreichend. Der gesunde Menschenverstand scheitert selbst bei den leichtesten Rechenaufgaben. So geschehen bei der Rechtsprechung von BFH und BVerfG zu der Absetzbarkeit von Beiträgen zur Kranken- und Rentenversicherung.

Der Glaube an die Richtigkeit der “Vorgaben” des Programmes (Gesetzes) verhindert den klaren Blick für den Hintergrund. Die an sich falsche Gestaltung des Gesetzes, deren möglichen Verfassungswidrigkeit wird nicht mehr erkannt. Das kann dann heruntergebrochen werden auf die einfache Anwendung des Gesetzes und der Möglichkeit etwas steuermindernd zu berücksichtigen. Was vom Programm nicht vorgesehen ist, kann nicht berücksichtigt werden!

So im Ergebnis die Zielrichtung der Bearbeitung von Steuerfällen im Finanzamt. Auf besondere Erläuterungslisten wird verzichtet, diese sind jetzt “lästig”. Ungewöhnliche, umfangreiche Steuerfälle darf es nicht mehr geben. Diese kosten Zeit und die hat die Finanzverwaltung nicht.

Der steuerberatende Beruf auch nicht. Trotzdem wird der Fristendruck durch weitere Zwangsmaßnahmen durch Zuschläge per Gesetz bei verspäteter Abgabe verstärkt. Wenn der Nutzen der Digitalisierung (vom Gesetzgeber) so verstanden wird, ist dieses “neue Zeitalter” Fluch und nicht Segen.

Es sind also andere, unkonventionelle Wege für die Zukunft gefragt, wenn die Digitalisierung zum Erfolg führen soll.

Lesen Sie mehr dazu in meinem Beitrag: Digitalisierung und der Mensch

 

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