Zugegebenermaßen stammt nachfolgende Empfehlung nicht von mir. Vielmehr habe ich Sie schon vor längerer Zeit während eines Kanzleiforums des NWB-Verlages hören dürfen. Ich hoffe, ich gebe sie an dieser Stelle richtig wieder. Jedenfalls kam sie mir neulich wieder in den Sinn, als sich eine Kollegin über „unkooperative“ Banken beschwerte. Der besagte Steuerberater, der in einer etwas größeren Kanzlei tätig ist, berichtete, wie er seine Mandanten – langfristig – bei Verhandlungen mit den Kreditinstituten unterstützt.
Dazu schlägt er ihnen zunächst vor, sie mögen ihre Darlehen nicht bei „irgendeiner“, sondern bei einer der drei ortsansässigen Banken aufnehmen. Diesem Rat folgt offenbar eine ganze Reihe von Mandanten. Alsdann führt er eine Statistik, in der alle Darlehen seiner Mandanten bei den jeweiligen Banken aufgelistet sind. Pro Institut kommt er auf ein Volumen von vielen Millionen Euro. Wenn es nun um die Verhandlung der Konditionen für ein Darlehen eines seiner Mandanten geht bzw. es Probleme bei Finanzierungen gibt, so lässt er gegenüber den Banken schon einmal durchblicken, welches Darlehensvolumen er insgesamt „vertritt“ (das ist natürlich untechnisch gemeint). Meines Erachtens hat das von dem Kollegen praktizierte Modell durchaus Charme und es lohnt sich, es auf „Praxistauglichkeit“ zu prüfen. Berufsrechtlich müssen Steuerberater sicherlich vorsichtig sein, einzelne Kreditinstitute zu empfehlen. Allerdings wird es niemand beanstanden können, wenn Steuerberater ihre Mandanten auf gute Erfahrungen mit der einen oder anderen ortsansässigen Bank hinweisen.