Big Data: Chancen und Risiken für die Wirtschaftsprüfung

Zunehmende Anforderungen an den Berufsstand der Wirtschaftsprüfer

Industrie 4.0. Digitalisierung. Die Themen finden sich nahezu in jeder Tageszeitung wieder. Und wir sind erst am Anfang. Veränderung der Geschäftsmodelle. Cloud Computing. Big Data. Auch die Wirtschaftsprüfung muss diesen Veränderungen begegnen.

Wirtschaftsprüfer werden zunehmend mit großen Datenmengen konfrontiert. Die Anzahl der Geschäftsvorfälle, die Gegenstand der Prüfung sein können, wird aufgrund von Big Data erhöht. Positiv hervorzuheben ist, dass die Prüfungsqualität durch die Nutzung der neuen Möglichkeiten steigt. Vorausgesetzt, sie können angewendet werden. Um Risiken oder ungewöhnliche Vorfälle aufdecken zu können, müssen Wirtschaftsprüfer zum einen das notwendige Fachwissen haben. Dies führt zu steigenden Anforderungen an den Berufsstand der Wirtschaftsprüfer. Neben der Unmenge an Fachwissen werden immer mehr spezielle IT-Kenntnisse, aber auch Fähigkeiten zur Datenanalyse und damit statistische Fachkenntnisse benötigt.

Eine bedeutende Herausforderung ist beispielsweise das Thema Datenverfügbarkeit. Der Prüfer erhält wahrscheinlich vom Unternehmen die Daten lediglich als Kopie zur Verfügung gestellt. Hier besteht bereits eine Gefahr: Die Möglichkeit der Manipulation der Daten. Problem: Wie kann der Prüfer feststellen, ob die Daten manipuliert wurden? Schwierig. Hier bedarf es der Entwicklung von Analysemöglichkeiten, die dem Wirtschaftsprüfer diese Beurteilung ermöglichen.

Um die Prüfung der Industrie 4.0 anpassen zu können, müssen sowohl die Unternehmen als auch die Prüfungsgesellschaften Investitionen in die IT tätigen. Wirtschaftsprüfer müssen sich weiterbilden, um mit den neuen Systemen arbeiten zu können. Möglicherweise wird zur Prüfung neue Software benötigt. Auch bei dem Angebot an Software für die Wirtschaftsprüfung gibt es sicherlich noch Luft nach oben: IT-Experten sind hier also gefragt, um die notwendigen Werkzeuge für die Prüfung zu entwickeln.

Die Unmenge an verfügbaren Daten verlangt von den Prüfern auch zunehmend die Differenzierung zwischen relevanten und weniger relevanten Informationen, um ein abschließendes Prüfungsurteil fällen zu können. Auch in diesem Bereich benötigen Prüfer möglicherweise noch weitere Werkzeuge zur Unterstützung ihrer Analyse.

Datensicherheit. Ein Thema, das bei der Digitalisierung immer kritisch beäugt wird. Zu Recht. Denn es geht um sensible Daten. Die Nutzung von Clouds ermöglicht zwar den Datenaustausch. Nichts ist jedoch so sehr gefürchtet wie ein Hackerangriff auf die eigenen Daten des Unternehmens. Auch hier gibt es sicherlich noch Möglichkeiten, die Systeme zu sichern. Doch das überlassen wir besser den IT-Experten. Für die Wirtschaftsprüfer gibt es auch so einiges zu tun.

Fazit: Es zeigt sich: Es gibt noch einiges zu tun. Packen wir es an.

Lesen Sie dazu auch meinen Beitrag hier im NWB Experten-Blog: Neue Risiken für Unternehmen: Hackerangriff legt Wirtschaft seit Freitag lahm

 

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