Die Abzinsung von Pensionsrückstellungen war eines der meist diskutierten Themen im abgelaufenen Jahr 2016, dem ich mich in mehreren Blogs gewidmet hatte. Wegen sinkender Zinsen kommt es zu höheren Barwerten und damit zur gewinnmindernden Erhöhung von Pensionsrückstellungen. Um diesen Effekt abzumildern, war zunächst diskutiert worden, den Diskontierungszins als Durchschnitt über einen längeren Zeitraum als die ansonsten geltenden sieben Jahre zu ermitteln. Dem Wunsch ist der Gesetzgeber im Rahmen des „Gesetzes zur Umsetzung der Wohnimmobilienkreditrichtlinie und zur Änderung handelsrechtlicher Vorschriften“ (§ 253 Abs. 2 Satz 1 HGB) gefolgt. In der Folge der Gesetzesänderung ergaben sich dann einige Zweifelsfragen. Eine bis zuletzt offene Frage war die nach einer etwaigen Abführungssperre für Gewinne aus den geänderten Diskontierungsregelungen. Nun hat sich das BMF mit einem Schreiben hierzu positioniert. Weiterlesen
Archiv des Autors: Prof. Dr. Robin Mujkanovic
Abschlussprüferhonorare
Das Honorar für den Abschlussprüfer beurteilen manche Mandanten als Ärgernis, weil sie nicht wirklich einsehen, Geld für die Störung des Betriebsablaufs zu bezahlen. Einen direkten Vorteil für sich erkennen sie nicht. Andererseits wird seit vielen Jahren ein Druck auf die Honorare beklagt und ein dadurch ausgelöster Rückgang der Prüfungsqualität befürchtet. In den letzten Jahren hat der Gesetzgeber das Thema der Abschlussprüferhonorare mehrfach angefasst. Jüngst wurde zudem die Regelung des IDW zur Angabepflicht bezüglich des Honorars an gesetzliche Neuerungen angepasst. Weiterlesen
IFRS 16 – Wann ist ein Lease ein Lease?
Bereits in früheren Blogs hatte ich einen Überblick zum neuen Leasingstandard IFRS 16 und seinen Auswirkungen sowie einigen Anwendungsvoraussetzungen gegeben. Viele andere aktuelle Fragen hatten mich von einer zeitnahen Fortsetzung abgehalten. Nun will ich die in loser Folge erscheinenden Blogs zum neuen Leasingstandard fortsetzen und mich der Frage widmen, wann überhaupt von einem Leasing auszugehen und damit IFRS 16 anzuwenden ist. Weiterlesen
Immer Ärger mit den Frauen, sorry mit der Frauenquote ;-)
Den etwas reißerischen und nicht ganz ernst gemeinten Aufmacher im Titel dieses Blogs bitte ich zu entschuldigen, aber das war zu verführerisch. Um den Frauenanteil in Führungspositionen zu steigern, gilt für bestimmte Unternehmen die Pflicht, Zielgrößen für den Frauenanteil in Führungspositionen festzulegen und zu publizieren. Auf diesem Weg soll politischer Druck erzeugt werden, den Frauenanteil zu steigern. Zwangsmaßnahmen erscheinen schon deswegen nicht sinnvoll, weil nach aller Erfahrung für viele Führungspositionen das weibliche Arbeitskräfteangebot nicht gerade Überfluss zeigt. Wollte man harte Zwangsquoten, müsste man neben der Frauenförderung auch einmal über Zwangsmaßnahmen für die Angebotsseite i.S. einer Karrierepflicht bei vorhandenem Potenzial nachdenken. Das wäre aber wohl kaum durchsetzbar oder auch nur legitim. Was für Folgen können sich nun aber ergeben, wenn die nach der Rechtslage geforderte Erklärung gar nicht abgegeben wird oder nicht ordnungsgemäß erfolgt? Weiterlesen
Hat die Commerzbank (noch) keinen Restrukturierungsplan? – Restrukturierungsrückstellungen (Teil 2)
Die Commerzbank hat angekündigt bis zu 9.600 Stellen abzubauen. Dabei klang durch, die Aufwendungen für die Maßnahmen sollten zu einem erheblichen Teil erst in den Jahren 2017 und 2018 anfallen. Im letzten Blog wurde der Frage nachgegangen, woran es liegen könnte, dass der Aufsichtsrat der Commerzbank noch keine konkreten Informationen über den geplanten Arbeitsabbau erhalten hat. Dabei wurden die Voraussetzungen für die Bildung einer Rückstellung nach handels- und steuerrechtlichen Vorschriften betrachtet. Die Commerzbank erstellt ihren Konzernabschluss nach den Regelungen der International Financial Reporting Standards (IFRS). In diesem Blog wird nun der Frage nachgegangen, wann Restrukturierungsrückstellungen nach IFRS zu bilden sind und ob möglicherweise Abschlusspolitik im IFRS-Konzernabschluss eine Rolle spielen könnte. Weiterlesen
Hat die Commerzbank (noch) keinen Restrukturierungsplan? – Restrukturierungsrückstellungen (Teil 1)
Kürzlich war in der Zeitung zu lesen, die Commerzbank wolle bis zu 9.600 Stellen abbauen. Dabei wurde kritisiert, die Commerzbank habe unter anderem auch dem Aufsichtsrat für einen großen Teil der abzubauenden Stellen keine konkreten Informationen vorgelegt. Dabei klang durch, die Aufwendungen für die Maßnahmen sollten zu einem erheblichen Teil erst in den Jahren 2017 und 2018 anfallen. Was könnte dahinter stecken? Weiterlesen
Pensionsrückstellungen – neuer Standardentwurf des IDW
Pensionsrückstellungen sind ein wichtiges Thema in der Bilanzierung, allein schon weil sie regelmäßig betragsmäßig bedeutsam sind, sofern eine Zusage abgegeben wurde. Hinzu kommt die Möglichkeit des gestalterischen Einsatzes, wie die Möglichkeit zur Innenfinanzierung oder die abschlusspolitische Gestaltung über eine Auslagerung oder die Schaffung von Zweckvermögen. Nicht nur die Frage der Änderung der gesetzlichen Abzinsungsregelung, sondern auch weitere Entwicklungen haben nun eine Anpassung des IDW-Standards RS HFA 30 nahegelegt. Das IDW hat hierfür den Entwurf ERS HFA 30 n.F. vorgelegt. Weiterlesen
APM – Was ist das schon wieder?
Seit einiger Zeit schwebt die Abkürzung APM durch Raum. Wie so häufig entstammt diese dem angelsächsischen Raum und steht für „Alternative Performance Measures“ oder „Alternative Leistungskennzahlen“. Was hat es damit auf sich? Weiterlesen
Qualifikation von Tochterunternehmen nach IFRS 10 – Ein Bilanzierungsskandal?
Kürzlich war in der Tagespresse zu lesen, bei der Bastei Lübbe AG werde ein IFRS-Konzernabschluss geändert, weil die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG ihre Auffassung zur Einbeziehung von Tochterunternehmen geändert habe. Auf Bitte des Prüfers habe Bastei Lübbe sich entschlossen, den Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2015/2016 zu ändern. Wie kann das sein? Weiterlesen
Beschaffungsrisiko bei Volkswagen im Lagebericht
Der Volkswagen-Konzern hält uns seit einiger Zeit atemlos auf Trab. Die schier endlose Geschichte um die Abgasmanipulationen wurden schon in früheren Blogs aus bilanzieller Sicht problematisiert. Nun hat sich mit dem Streit um die Belieferung mit Sitzbezügen und vor allem Getriebegehäusen eine neue Baustelle aufgetan. Diesmal steht Volkswagen vordergründig als Opfer da, wobei die Gegenpartei sich wohl wegen einer aufgelösten Entwicklungsbeziehung benachteiligt fühlt. Gerade war zu lesen, die Streitparteien hätten sich geeinigt. Mir ist bei dem ganzen Vorgang durch den Kopf gegangen, wie Volkswagen mit dem Risiko aus der Beziehung zu Lieferanten in der Berichterstattung umgegangen ist. Weiterlesen