Restrukturierungen der DAX-Konzerne – noch viel Luft nach oben bei der Berichterstattung

Die Herausforderungen für Unternehmen steigen immer weiter: Digitale Transformation, Klimawandel – und nun auch noch seit einiger Zeit die Corona-Pandemie. Die Folge? Restrukturierungen sind dringend erforderlich. Die Pandemie hat dies einigen Unternehmen deutlich aufgezeigt. Doch wie steht es um die Berichterstattung der laufenden Restrukturierungsprojekte? Hier gibt es noch viel Luft nach oben.

Die Ergebnisse in Kürze

In meiner Studie für die Zeitschrift PiR habe ich dazu die Geschäftsberichte der DAX-Konzerne aus dem letzten Jahr analysiert. Meine Erkenntnisse? Einige Unternehmen legen kaum Informationen offen. Ein umfangreicher Vergleich der DAX-Konzerne zu den Veränderungen vor der Pandemie scheitert bereits an Mangel von Angaben. Dazu wäre die Aussagen über die Höhe der Rückstellungen für Restrukturierungen und entsprechende Aufwendungen erforderlich.

Was lässt sich dennoch erkennen? Die Bedeutung von Restrukturierungsmaßnahmen hat zugenommen. Dies zeigt auch die Berichterstattung bei einigen Unternehmen, die sich auch bereits vor der Pandemie in einem Prozess von größeren Restrukturierungen befunden haben. Besonders beliebt ist die Bereinigung des EBITs um Restrukturierungskosten bei einigen Unternehmen. Frei nach dem Motto: Rechnen wir uns die Welt, wie sie uns gefällt.

Anders als bei Abschreibungen führen Rückstellungen zur Belastung des Cashflows in der Zukunft. Die Bedeutung der Liquidität hat sich im letzten Jahr beim Ausbruch des Corona-Virus gezeigt. Restrukturierungen sind zwar nicht so dynamisch: Doch erfordert dies mehr Planung, um sich für die Herausforderungen der Zukunft in den nächsten Jahren zu rüsten.

Fazit:

Die Bedeutung von Restrukturierungen nimmt zu. Das zeigt sich allerdings bisher noch nicht bei der Berichterstattung – dort gibt es noch viel Luft nach oben.

Lesen Sie dazu auch:

Darstellung von Restrukturierungsrückstellungen im Geschäftsbericht – Praktische Umsetzung in den Geschäftsberichten der DAX-Konzerne, PiR 7/2021, S. 223 ff. (für Abonnenten kostenfrei).


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Ein Beitrag von:

  • Dr. Carola Rinker

    • Diplom-Volkswirtin und Unternehmensberaterin
    • Erstellung von (Gerichts-)Gutachten, Stellungnahmen und Analysen zu Bilanzierungssachverhalten
    • Fachbuchautorin
    • Anhörung als Sachverständige im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss zum Wirecard Skandal des Deutschen Bundestages und im Finanzausschuss zum FISG
    • Mehr unter carolarinker.de

    Warum blogge ich hier?
    Aus Interesse an den Themen. Aus Spaß. Aus Netzwerk-Gründen. Als Ergänzung zu meiner Arbeit als Unternehmensberaterin und meinen Lehrveranstaltungen ist das Bloggen wunderbar geeignet. Ein Blog bietet die Möglichkeit, sich in einzelne Themen zu vertiefen – und sich anschließend mit Lesern darüber auszutauschen. Da jedes Jahr neue Jahresabschlüsse von Unternehmen vorgelegt werden und sich die Regeln der Bilanzierung ständig ändern, wird mir der Stoff nie ausgehen.

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